Toolbox Barrierefreiheit

Im Juni 2023 veröffentlichte der ILIAS-Verein in seinem ILIAS-Blog einen Artikel mit dem Hinweis auf die neue „Toolbox Barrierefreiheit„. Die Toolbox fasst alle Erkenntnisse der Community zu diesem Thema zusammen, und zwar nicht nur zur Barrierefreiheit von ILIAS, sondern auch zu den möglichen selbsterstellten Inhalten. Sie bildet damit eine solide Grundlage für alle, die dies Thema interessiert.

Neben allgemeinen Informationen zu den Grundlagen digitaler Barrierefreiheit, gesetzlichen Verpflichtungen und assistiven Technologien gibt es in der Toolbox Bereiche speziell für Autoren, Dozentinnen und das E-Learning-Team. Ein umfangreiches Quellenverzeichnis wird ebenfalls „mitgeliefert“.

Hinweis: Die Weiternutzung der Toolbox als OER ist ausdrücklich erlaubt: Das Werk und dessen Teile sind – sofern nicht anders angegeben – lizenziert unter CC BY-SA 4.0. (Nennung gemäß TULLU-Regel bitte wie folgt: „Toolbox »Digitale Barrierefreiheit«, Wolfgang Schmidt-Sielex, Alexandra Tödt, Kendra Grotz, Lizenz: CC BY-SA 4.0.“)

ILIAS-DocuWorld wird nicht mehr betrieben

Die allseits beliebte DocuWorld mit den Bedienungsanleitungen für Benutzer, Autoren, Lehrende und Administratoren wurde leider eingestellt, wie auf dieser Seite des ILIAS-Vereins zu lesen ist. Viele werden den Service der Fa. Qualitus kennen.

Der ILIAS-Verein hat aber in den letzten beiden Jahren die ILIAS-Hilfe immer mehr erweitert und stellt diese inzwischen auch als Lernmodul auf der o.g. Seite zur Verfügung. Diese Lernmodule gibt es für folgende ILIAS-Versionen:

Screenshot der Bedienungsanleitung zu ILIAS 6
Screenshot der Bedienungsanleitung zu ILIAS 7

Beide Lernmodule stehen unter der Creative Commons BY-SA-Lizenz, d.h. Namensnennung und Weitergabe unter gleichen Bedingungen.

Blended Learning an der FHR NRW

Mit dem Titel „Die Zukunft gestalten – Blended Learning an der FHR NRW“ endeten am 21. Oktober die Fortbildungstage 2022 an der Fachhochschule für Rechtspflege Nordrhein-Westfalen und damit eine thematisch breit gefächerte 2-tägige Veranstaltung rund um die Themenbereiche Didaktik, Digitale Lehre, ILIAS, Resilienz und Videoproduktion.

„Blended Learning an der FHR NRW“ weiterlesen

„Die Mischung macht´s“

Viele Lehrkräfte mussten 2020 von jetzt auf gleich ihre Lehrveranstaltungen in eine virtuelle Form übertragen.  Schnell wuchs die Erkenntnis, dass sich die routinierten Gewohnheiten aus der Präsenzveranstaltung nicht so einfach in den digitalen Raum umpacken lassen.

Heute, im dritten Corona- und aktuellen Sommersemester 2021, geht vieles in der Onlinelehre bei weiterhin stark eingeschränktem Lehrbetrieb deutlich leichter von der Hand als noch vor einem Jahr. Hatte doch die rasante Entwicklung der plötzlich reinen Onlinelehre die beteiligten Akteure nicht nur vor neue Herausforderungen gestellt, sondern sie setzte insbesondere bei jenen Lehrenden großes Entwicklungs-potential frei, die in ihren bisherigen Veranstaltungen auf digital gestützte Lehr-/Lernszenarien weitgehend verzichtet haben.

Doch wie erging es in dieser Zeit den Studierenden? Christian von Derschau und Arne Appel, beide vom Studienort Mühlheim der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung, gingen genau dieser Frage nach und richteten mit ihrer Erhebung zum Ende des Wintersemesters 2020/2021 den Fokus ganz auf die Studierenden.

Welche Herausforderungen mussten diese meistern? Gab es Schwierigkeiten, die wir als Lehrkraft unter Umständen nicht wahrgenommen haben? Und natürlich stellten sie sich die Frage, welche Lehrformen die Studierenden ansprechen.

Von insgesamt 35 Fragen, konnten fünf im reinen Freitext beantwortet werden. Hier wurden insgesamt 1.111 Antworten abgegeben – mit Blick auf den Zweck der Erhebung ein sehr positives Ergebnis. Dies sind 1.111 Darstellungen aus Sicht der Studierenden. Die komplette Erhebung unter dem treffenden Titel „Die Mischung macht’s“ stellen Christian von Derschau und Arne Appel der Ilias-Community hier zur Verfügung.

Erfreuliche Nachricht! – Unser ILIAS wird um mehrere Features und Services erweitert.

So lautete die Information, die alle Autorinnen und Autoren der Plattform der BAG vom Sprecher, Steffen Bug, erhielten. Drei Neuigkeiten stellte er vor:

Digitale Lehre – kurz und knapp

„In Anbetracht der umfangreichen Nutzung unserer ILIAS-Plattform für die digitale Lehre, hat sich der Schulungsbedarf für Dozentinnen und Dozenten rapide erhöht. Um diesem zu begegnen, stellt die Bundesarbeitsgemeinschaft digitale Lehre, neben den selbstverständlich weiterhin angebotenen Schulungsangeboten zu bestimmten Themenkomplexen, eine punktuelle bedarfsgerechte Schulungsmöglichkeit zum Umgang mit ILIAS und darüber hinaus zur Verfügung“. Gemeint sind damit die neuen, für die Mitglieder kostenlosen, Mikrofortbildungen. Die schon vorhandenen knapp 40 Themen werden laufend ergänzt bis die geplanten ca. 100 Kurzinfos fertig gestellt sind. Hier sehen Sie das „Büro“ dazu, in dem gelernt werden kann.

Opencast

Neu ist auch der „leistungsfähige Video-Streaming-Server Opencast, der eine professionelle Bereitstellung streambarer Videoinhalte ermöglicht. Die Performance geht dabei weit über das hinaus, was beispielsweise im Rahmen der einfachen Bereitstellung von Videos via Dateiuploads möglich ist. Wir hoffen, dass von dieser Möglichkeit intensiven Gebrauch gemacht wird, da die bisherigen doch oft sehr großen Videodateien den ILIAS-Webserver deutlich mehr belasten, als dies durch den neuen Streaming-Server der Fall sein wird.“ Eine Einführung und weiterführende Informationen zur Bedienung ist auf der Plattform natürlich ebenfalls vorgesehen.

H5P

Über zwei aktuelle H5P-Plugins lässt sich nunmehr auch auf unserer ILIAS-Plattform die freie Software nutzen und deren Ergebnisse dort abspeichern. Das ist sowohl in einem eigenständigen H5P-Objekt als auch über den ILIAS-Seiteneditor möglich. Die attraktiven interaktiven Aktivitäten stellen noch einmal eine besondere Herausforderung für unserer Autorinnen und Autoren dar, aber der Aufwand lohnt sich, wie an vielen Beispielen im Netz zu sehen ist.

Fazit

„Wir hoffen, dass wir Sie durch diese Funktions- und Serviceerweiterungen beim immerwährenden Bestreben, eine moderne, nachhaltige und anschließbare digitale Lehre anzubieten, unterstützen können.“ lautete dann auch das Fazit von Steffen Bug. Dem kann man nur zustimmen – viel Erfolg!

Digitales Wunderland

Auch Santa Clause macht Home Office!

Mit „Sehnsucht nach dem Sozialen“ überschrieb die FAZ vor einiger Zeit einen Artikel, in dem es um die Auswertung der Erfahrungen der deutschen Hochschulen mit der bisherigen digitalen oder hybriden Lehre ging (https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/hoersaal/online-lehre-hochschulen-ziehen-bilanz-des-digitalsemesters-17021463.html). Demnach liege das eigentliche Defizit gar nicht bei der Digitalisierung der Lehre, sondern im Sozialen.

„Kann man gegen dieses Defizit in Zeiten der Pandemie und des Abstandhaltens gar nichts tun?“ fragte Anfang November ein geschätzter Dozentenkollege. Seine Idee, um etwas Abwechslung in den (Online-)Alltag zu bringen: eine digitale Weihnachtsfeier an der Fachhochschule für Rechtspflege Nordrhein-Westfalen.

„Digitales Wunderland“ weiterlesen

Begriff „Webinar“ darf allgemein verwendet werden

Große Unsicherheit bei der Verwendung des Begriffs „Webinar“ beseitigt

Auch in der Jahreskonferenz der Bundesarbeitsgemeinschaft Digitale Lehre war es ein Thema, das für große Verunsicherung gesorgt hatte: In verschiedenen Medien, Social-Media-Diskussionen und Internetforen wurde berichtet, der Begriff Webinar sei als eingetragene Marke geschützt und deshalb drohe bei der Verwendung für die eigenen Seminarangebote im Internet möglicherweise eine Abmahnung.

Tatsächlich ist der Begriff seit dem 02.07.2003 als Marke beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) eingetragen und zwar für Dienstleistungen wie „Veranstaltung und Durchführung von Seminaren; Organisation und Veranstaltung von Konferenzen“. Markeninhaber ist demnach Mark Keller aus Kuala Lumpur, Malaysia, und die Rechtsdurchsetzung beziehungsweise Vertretung liegt nach einigen Wechseln inzwischen bei der Kanzlei Legispro mit Sitz in Wiesbaden.

Nun die Entwarnung: Es gab gar keine Abmahnungen wegen der Marke „Webinar“, jedenfalls nicht vom Markeninhaber. Der Inhaber der DPMA-Marke „Webinar“ Marc Keller stellte auf Nachfrage von „Jun Rechtsanwälte – Kanzlei für IT- und Wirtschaftsrecht“ klar, dass er keine Abmahnungen verschickt habe. Da „Jun Rechtsanwälte“ Zweifel an den Meldungen über angebliche Abmahnungen hatte, da keiner der Warnenden eine solche Abmahnung vorlegen konnte, wurde der Inhaber kontaktiert. Dieser räumt auch ein, dass er in der Benutzung des Begriffes für Online-Seminare keinen Markenverstoß sieht. Hier der volle Wortlaut:

Offizielle Stellungnahme von Mark Keller, Inhaber und Lizenzgeber der deutschen Marke WEBINAR®, vom 06.07.2020:
WEBINAR® ist nicht gleich “Webinar“
Der Begriff “Webinar“ wird im alltäglichen Sprachgebrauch oft als Gattungsbegriff für Online-Seminare aller Art und für Dienste von verschiedenen Anbietern verwendet. Die seit dem Jahr 2003 beim Deutschen Patent- und Markenamt eingetragene deutsche Marke “WEBINAR®“ ist eine Qualitätsbezeichnung für Online-Seminare sowie weitere Dienste und wird seit vielen Jahren zur Kennzeichnung von Veranstaltungen, Online-Seminaren und weiteren Projekten benutzt.
Die Markenbezeichnung WEBINAR® ist keinesfalls gleichbedeutend mit dem Begriff “Webinar“ oder sonstigen begrifflichen Abwandlungen.
Im Verkehr ist der Unterschied zwischen der Marke WEBINAR® und dem Begriff “Webinar“ regelmäßig an dem Markenhinweis durch die Beifügung des “®“-Symbols zu erkennen. Unseren Lizenznehmern und mir als
Markeninhaber ist es besonders wichtig, dass dieser Unterschied zur Kenntnis genommen wird und allgemein bekannt ist.
Mit der zunehmenden Bekanntheit geht es der Marke WEBINAR® ähnlich, wie den bekannten Marken Tempo® (Papiertaschentücher), PLEXIGLAS® (Acrylgläser), UHU® (Klebstoffe), tesa® (Klebefilme) und viele mehr.
WEBINAR® ist seit vielen Jahren ein Markenprodukt, das für ganz bestimmte Dienste des Markeninhabers und dessen Lizenznehmern steht. Es handelt sich dabei insbesondere um Dienste im Zusammenhang mit der Vermittlung von Wissen und Bildung durch Online-Seminare, welche bestimmten Qualitätsvorgaben entsprechen. Die Marke WEBINAR® steht für einen besonderen Qualitätsstandard von Produkten und Diensten des Markeninhabers oder dessen Lizenznehmern, an die hohe Anforderungen gestellt werden. Nutzer von Produkten und Diensten der Marke
WEBINAR® sollen sich stets auf die hohe und gleichbleibende Qualität der mit WEBINAR® gekennzeichneten Produkte und Dienste verlassen können.
Als Inhaber der Marke WEBINAR® suche ich das Miteinander, nicht das Gegeneinander. Es ist mir und meinen Lizenznehmern überaus wichtig, mit der Marke WEBINAR® friedlich, seriös und freundlich im Verkehr aufzutreten. Wir setzen daher in jedem Fall auf Aufklärung, nicht auf Abmahnung. Die Aufklärung und Veröffentlichung von Informationen über die Marke WEBINAR® in Lexika, Zeitschriften, Büchern, Blogs (z.B. Wikipedia, Duden und weitere) gehört seit vielen Jahren zu den wichtigsten Maßnahmen zur Markenpflege.
Lassen Sie sich daher nicht von Gerüchten im Internet über etwaige kostenpflichtige Abmahnungen verunsichern, welche nicht von mir als Markeninhaber, meinen Unternehmungen, Lizenznehmern oder rechtlichen Vertretern veranlasst wurden oder werden.
Sollten Sie dennoch eine Abmahnung im Zusammenhang mit “Webinar“ erhalten oder Ihnen ein Fall bekannt werden,
in dem jemand abgemahnt wurde, so stammt eine solche Abmahnung nicht vom Markeninhaber oder dessen Umfeld, sondern offenbar aus zweifelhaften Quellen mit kriminellem Hintergrund. Wenn uns ein solcher Fall bekannt werden sollte, bei dem in unserem Namen Abmahnungen ausgesprochen werden, wodurch der Ruf der Marke WEBINAR®
beeinträchtigt werden könnte, müssen und werden wir rechtlich dagegen vorgehen. Dies gilt auch für den Fall, wenn gezielt falsche Information über die Marke WEBINAR® oder den Inhaber der Marke im Internet verbreitet werden (z.B. unwahre Behauptungen über Abmahnungen, die tatsächlich nicht erfolgt sind). Schließlich ist mir und meinen
Lizenznehmern der Ruf und das Image der Marke WEBINAR® ganz besonders wichtig, was auch weiterhin so bleiben soll. Dazu gehört natürlich auch, dass niemand Beeinträchtigungen oder rechtliche Folgen bei seinen Aktivitäten im Zusammenhang mit Online-Seminaren befürchten und erfahren muss, wie auch immer diese im
bevorzugten Sprachgebrauch von jedem Einzelnen bezeichnet werden.
Seien Sie also unbesorgt, wenn Sie den Begriff “Webinar“ oder diesen in abgewandelter Form weiterhin benutzen.
Verwenden Sie jedoch die Markenbezeichnung WEBINAR® (entsprechend gekennzeichnet durch das“®“-Symbol) bitte nur dann, wenn Sie für diese Verwendungsform eine Markenlizenz besitzen.

Kuala Lumpur, 06.07.2020
gez. Mark Keller


Wer dennoch unsicher ist, ob er den Begriff „Webinar“ verwenden darf, dem sei folgender Artikel von Rechtsanwalt Alexander Goldberg auf e-recht24.de zur Lektüre empfohlen:

Ist die Bezeichnung „Webinar“ wirklich als Marke geschützt und kann abgemahnt werden?

Neuer Server, neue ILIAS-Version – neue Möglichkeiten

In den letzten Wochen wurden die Lehrenden und auch die Technik vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Die Zahl der angemeldeten Nutzer unserer Lernplattform ist rasant gestiegen und deren Zugriffe darauf noch viel mehr. Das System hatte zu Beginn damit stark zu kämpfen. Inzwischen hat sich dies dank neuer Technik sehr verbessert. Die BAG hat investiert und einen neuen Server angeschafft. Unser Provider hat den erfolgreichen Umzug am 30.4. durchgeführt und ihn gleich mit dem Update auf ILIAS 5.4 verbunden. Jetzt sind wir für die (nahe) Zukunft gerüstet!

ILIAS 5.4 bietet einige neue Objekte, die hier im Überblick vorgestellt werden. Für deren Einsatz gibt es – ähnlich wie im Beitrag über die Coronavirustauglichen Objekte – wieder Kurzanleitungen, die ebenfalls gern weiter gegeben werden können.

  • Die Inhaltseite ist ein einfach zu gestaltendes neues Objekt, das zur Einführung eines Themas dienen und neben Texten Downloadlisten, Videos , Verlinkungen u.ä. enthalten kann. Es ist damit für Flipped-Classroom-Modelle bestens geeignet.
  • Auch die Lernsequenz ist neu und schließt gleich an die Inhaltsseite an. Wenn eine Reihe von Lernschritten erforderlich sind, lassen sich sowohl Inhaltsseiten als auch andere ILIAS-Objekte, wie zum ein Test oder eine Umfrage, hintereinander in einer Sequenz zusammenfassen. Die Lernenden erhalten damit eine Empfehlung für die Reihenfolge an die Hand.
Lernsequenz mit Inhaltsseite
  • ILIAS 5.4 ist moderner geworden! Als dritte „große“ Neuerung kommt ILIAS nun mit einer Kacheloptik als Navigation daher. Ohne großen Aufwand lässt sich der Aufruf von Kursen, Gruppen, Kategorien und Ordnern optisch schöner gestalten. Auch einige Objekte unterstützen die Kacheln.
  • Neben den neuen Objekten gibt es auch bei bewährten „alten“ Objekten Neuerungen, hier insb. zu Übungen und Tests. Die grundlegenden Funktionen sind natürlich unverändert, aber es lohnt sich, die Verbesserungen zu entdecken. Mir hat bei den Übungen die neue Erinnerungsfunktion gut gefallen und einen Key-Feature-Test kann ich mir gerade in der fallbasierten Lehre in der Verwaltung sehr gut vorstellen. Neugierig? Dann schauen Sie sich die Updates an:

Des Weiteren unterstützt die neue Version generell eine lebendigere, modernere Gestaltung. Dazu hier noch einmal ein kleiner Einblick in Timelines und den Seiten-Editor.

Weitere Neuerungen werden im ILIAS-Blog besprochen. Wer noch mehr zu ILIAS-Funktionen allgemeine wissen möchte, kann sich in den ofiziellen Bedienungsanleitungen sowie bei unseren ILIAS-Infos schlau machen. Da kann dann eigentlich nichts mehr schief gehen. Viel Spaß damit!

Ilias- wertvoller digitaler Helfer auch im Studienfach Sport

In einem Gastbeitrag beschreibt Bernfried (Bernie) Brandl von der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung (HfPV) wie ihn die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Lernmanagementsystems Ilias über den bloßen Dokumentenupload hinaus bei der Umsetzung eines modernen Lehr- Lernszenarios im Studienfach Sport unterstützen.

12.03.2020
Wir bekommen die Weisung bis einschließlich Montag alle Sportlehrveranstaltungen und das Einsatztraining auszusetzen.

16.03.2020
Am Montag wird bekanntgegeben, dass bis nach den hessischen Osterferien – der Lage entsprechend – keine Lehrveranstaltungen stattfinden. Wie das Wissen das die Studierenden laut Curriculum erhalten müssen jetzt ohne Präsenz weitergegeben werden soll ist mir in diesem Augenblick nicht sofort klar.

Bei laufenden Präsenzveranstaltungen wird durchaus auf digitalem Weg kommuniziert. Die Kommunikationswerkzeuge auf den Handys sind schon so alltäglich, dass sie gar nicht weiter auffallen bzw. besonders hervorgehoben werden müssen. Theoretische Inhalte wurden vorab verschickt um anschließend während der Präsenzveranstaltungen daran anknüpfen zu können.

Woche 1 – Heute
Die ersten Tage waren geprägt von der Krise und der gänzlich neuen Situation für das soziale Miteinander. Nachdem die Krise im eigenen Leben zur Gewohnheit geworden war, begann ich mich intensiv mit dem Unterricht auseinanderzusetzen. Einsatztraining und Sport sind geprägt von engem Miteinander. Theoretische Inhalte werden regelmäßig während der Präsenzlehrveranstaltungen vermittelt.

Die erste Idee wie es weitergehen könnte, kam dann per E-Mail und den Hinweis auf das Lernmanagementsystem Illias. Ein LMS das in Lage ist Lernende und Lehrende auf digitaler Ebene zusammenzubringen, das erprobt und bei weitem nicht neu war. Allerdings lag meine bisherige Vorgehensweise auf anderer Ebene und nicht unbedingt bewusst unter dem Stichwort „Digitale Lehre“.

Der Phantasie sind durch die vielfältigen digitalen Werkzeuge, oder Objekte, wie es in ILIAS heißt, keine Grenzen gesetzt. Gemeinsamer Zugriff auf Lernmaterial ist möglich, beide Seiten können miteinander kommunizieren und sich austauschen. Lehrende können Übungen kreieren und den Lernenden zur Verfügung stellen. Sie können Bearbeitungsfristen setzten, und das bis auf die Minute genau. Test und Arbeiten werden genauso geschrieben und überprüft.

Aber sind das zugleich auch Werkzeuge mit denen in den Studienfächern Sport und Einsatztraining mit hohem Nutzen für Lehrende und Studierende gearbeitet werden kann? Meine Überlegungen dazu waren mit einem Perspektivwechsel verbunden:

  • Welche Anleitungen möchte ich als Studierender unter diesen Umständen von meinem Dozenten für die Studienfächer Sport und Einsatztraining erhalten?
  • Welches Wissen kann ich als Dozent aus dem Curriculum digital so aufbereiten das das Lernmanagementsystem der HfPV die ideale Plattform wird und ein nachhaltiger Mehrwert entsteht?
  • Und zum Schluss die kritische Frage an mich selber: Kann ich das auch selber anbieten?

Ich möchte an dieser Stelle hervorheben: Es geht!

Und durch den freundlichen, kompetenten und geduldigen Support unserer Ilias-Administration konnte ich sehr schnell die eine oder andere Klippe umschiffen. Hierdurch habe ich für mich eine Form gefunden wie ich jeweils zwei Kurse im Einsatztraining und Sport weiter unterrichte.

Ich habe für mich entschieden, dass es motivierend ist, wenn mich meine Studenten sehen und wenn ich sie sehen kann. Also war meine Lösung die Zuhilfenahme der Videotechnik. Ich habe kleine Kurzvideos gedreht und in ihnen Aufgaben formuliert. Diese Aufgaben werden wieder über einen Videokurzfilm von den Studenten gelöst und eingereicht. Mir reichen in der Regel zwischen 20 und 30 Sekunden Videomaterial von den Studierenden mit einer adäquaten Lösung. Jeder einzelne Film wird von mir angeschaut und der Studierende bekommt eine individuelle Betreuung in Form einer kurzen Bemerkung, dem sog. Feedback, zurück.

Die Lehrveranstaltungen finden dadurch wie gehabt im Wochenrythmus statt, ermöglichen den Studierenden jedoch flexibel ihre über das Übungstool herangetragenen Aufgaben zu erledigen.

Warum habe ich mich für diese Art der Online-Lehrveranstaltung entschieden:

Ich wollte vermeiden einen Pool von theoretischen Inhalt zu erstellen. Die gibt es wahrlich schon genug. Die persönliche Anleitung in den Kurzvideos stellen daher für meine Studierenden eine willkommene Abwechslung zu der Flut an online übermittelten Informationen und Lehrmaterialien dar. Und letztlich spricht ein Video sehr viel, was sie als Lernende aus der Lehrveranstaltungen kennen, emotional an. Somit vermitteln die selbstgedrehten Videos auch irgendwie ein Miteinander – eben nur nicht live.

Ich stelle für mich bereits nach kurzer Zeit fest, dass ich die wenige Zeit die ich mit den Studierenden habe – dies sind im Schnitt 40 LVS in einem dritten Semester – in Teilen auf die digitale Lehre umlegen kann. Und für die Zukunft zeigt es mir, dass ich 40 Stunden Präsenzlehrveranstaltung mit Hilfe der digitalen Lehre noch effektiver gestalten kann. Vielleicht in allernächster Zeit sogar dadurch, dass aus 40 Präsenz-LVS und digitaler Lehre eine gute Mischung erreicht werden kann. In der Präsenzveranstaltung, egal ob in der Sporthalle, auf der Laufbahn, dem Sportplatz etc. könnte ich mich so zukünftig noch besser von Grundlagen entlasten, die die Studierenden sich durch meine digitalen Anleitungen selber aneignen.

Anders ausgedrückt: Der Raum zum Üben vergrößert sich!

Für meine Lehrveranstaltungen habe ich mittlerweile mehrere Kurzvideos mit Anleitungen gedreht und möchte an dieser Stelle einen Einblick in mein Erstlingswerk und die Umsetzung im Objekt Übung geben.

Es geht um Bewegungserfahrung und folglich um motorische Kompetenz. Es geht aber auch um die Botschaft, ihr seid nicht allein gelassen. Ihr werdet angeleitet und und wenn ihr mitmacht werdet ihr auf diesem Weg besser und seid vorbereitet, auch im Hinblick auf Leistungsabnahmen und Prüfungen. Persönlich ist das im Moment ein sehr hoher Aufwand. Wie zu Beginn meiner Tätigkeit an der HfPV in der jede Minute vorbereitet werden musste, erobere ich jetzt das Feld der digitalen Lehre für mich. Manchmal bis nach Mitternacht.